Polenstrassen
Polenstrassen – ein Symbol der Solidarität und Menschlichkeit

Polnische Offiziere in Bergdietikon
In vielen Gemeinden der Schweiz existieren sogenannte Polenwege oder Polenstrassen, die an die dunkle Zeit des 2. Weltkrieges erinnern. Als die II. polnische Schützendivision mit anderen Verbänden eingekesselt wurde, überschritten diese die schweizerische Grenze. Die polnischen Soldaten waren folglich gezwungen, den weiteren Verlauf des Krieges in der Schweiz zu verbringen.
Viele Internierte wurden in alle Teile der Schweiz verlegt und haben dort an der Umsetzung von zahlreichen Infrastrukturprojekten mitgewirkt. Der Begriff „Polenweg“ hat sich als ein fester Terminus bei den Schweizern etabliert. Dieser steht sinnbildlich für die Realisierung der vielen Infrastrukturprojekte, wie den Strassen- und Wegebau, die während der Internierung der ca. 13.000 polnischen Soldaten in der Schweiz in den Jahren 1940-1945 umgesetzt wurden. Während dieser Zeit entstanden mehr als 450 km an „Polenwegen“, Brücken oder Kanälen, sie arbeiteten in der schweizerischen Industrie, Wald- und Landwirtschaft. Durch ihre Arbeit halfen die internierten Soldaten mehr als 400 schweizerischen Gemeinden durch die schwierige Zeit des Zweiten Weltkrieges so auch der Gemeinde Bergdietikon. Es entstanden Freundschaften, die auch nach dem Krieg gepflegt wurden.
Heute, wo wir unter anderem mit den Herausforderungen der Flüchtlingskrise in der Ukraine konfrontiert sind, erinnert uns die Geschichte der "Polenwege" daran, wie wichtig es ist, Menschen in Not zu unterstützen. Mögen die Erfahrungen aus der Vergangenheit uns inspirieren, eine Brücke der Solidarität zu schlagen und gemeinsam eine bessere Zukunft zu gestalten



